Zirndorfs Coach Martin Herrmann zeigte sich mit einer 0:1-Auswärtsniederlage nicht unzufrieden ob der Tatsache, dass seine Truppe mit gerade einmal elf Spielern in die Kreuzgangstadt reisen konnte und mit Michael Wagner ein gelernter Torhüter in der Sturmspitze agierte. Dass Thomas Faff quasi mit dem Schlusspfiff noch den Ausgleich erzielte, versetzte die Gäste in kollektive Feierlaune.
Herzerwärmend in der ersten Halbzeit waren höchstens der Glühwein und die Bratwürste im Feuchtwanger Heinz-Seidel-Stadion. Der TuS agierte insgesamt zu umständlich und pomadig gegen ersatzgeschwächte Zirndorfer. Die Gäste machten ob dieser personellen Notsituation kaum Anstalten, den TuS in Bedrängnis zu bringen – umso ärgerlicher, dass die Heimelf daraus kaum Kapital schlagen konnte. Dabei begann die Kapp-Elf recht vielsprechend, als Floßmann in der 3. Minute nach einer sehenswerten Hereingabe von Kreißelmeier im letzten Moment vor dem einschussbereiten Timo Schaller klärte. Nach einer Viertelstunde war es Wolfram, dessen Kopfball nach einer Richter-Flanke geblockt wurde. Der gleiche Spieler scheiterte in der 27. Minute an Torwart Hofmann mit einem Drehschuss nach einer Tiki-Taka- Kombination zwischen Justin Kapp und Fabian Häffner. Es dauerte bis zur 43. Minute, ehe sich auch der ASV mal in Richtung des Feuchtwanger Tores bewegte, mehr als ein Annäherungsversuch via Fernschuss von Visar Sikoli sprang dabei aber nicht heraus.
Die Halbzeitansprache von TuS-Trainer Kapp schien gefruchtet zu haben, denn gleich mit der ersten Aktion nach Wiederanpfiff gelang dem agilen Moritz Wolfram die Führung, nachdem er von einem krassen Missverständnis zwischen ASV-Torhüter Hofmann und einem seiner Abwehrspieler profitierte. Die Kreuzgangstädter waren zwar weiter tonangebend, ohne sich aber hochkarätige Torchancen zu erspielen und die knappe Führung auszubauen. Ein abgefälschter Freistoß von Schaller verfehlte sein Ziel nur knapp (57.). Nach einer Stunde war es wieder Schaller, der aus aussichtsreicher Position ein Luftloch schlug, im Gegenzug kam der umtriebige Steven Lange aus halbrechter Position zum Abschluss, welchen Lindörfer zur Ecke klären konnte. Eine Zeigerumdrehung später war die Heimelf etwas im Glück, als sie nach einer Ecke den Ball nicht konsequent aus der Gefahrenzone beförderte, die abgefälschte Bogenlampe von Dieng segelte dann nur knapp über den rechten Torgiebel. Fabian Häffner hatte in der 80. Minute das 2:0 auf dem Kopf, als er sich nach einem Schaller-Freistoß hochschraubte, aber sein Visier nicht richtig eingestellt hatte. Die Partie wurde nun hitziger, da der TuS die eigentlich harmlosen Zirndorfer im Spiel ließ und diese ihre Chance auf den
Ausgleich witterten. So kam es, wie es kommen musste: In der Nachspielzeit zirkelte Thomas Faff einen 25m-Freistoß herrlich über die Mauer und gab Jens Lindörfer im TuS-Tor das Nachsehen, sodass am Ende eine letztlich gerechte Punkteteilung stand.
Quelle: Fussballn.de