ASV Zirndorf – SpVgg Greuther Fürth 0:7 (0:4):
Bereits im Vorfeld der Partie war über die Thematik gesprochen worden, dass der
ASV Zirndorf noch auf einen eigenen Treffer gegen die SpVgg Greuther Fürth wartet
und diesen Umstand im elften Jahr ändern möchte. Dementsprechend überraschte
es nicht wirklich, dass die Hermann-Elf mutig gegen die Mannschaft von Stefan
Leitl auftrat und von Beginn an versuchte, spielerische Lösungen gegen einen
freilich überlegenen Gegner zu finden.
Der erste Abschluss der Begegnung gehörte nach rund drei Minuten dennoch den
Fürthern, Mert-Yusuf Torlaks Torschuss brachte aber keinen Ertrag. Besser machte
es dann fünf Zeigerumdrehungen später Jamie Leweling, der von rechts nach innen
zog, dabei einen Gegenspieler stehen ließ und überlegt und platziert mit Hilfe des
Innenpfostens sehenswert zum 0:1 abschloss. Das Kleeblatt blieb auch in der Folge
aktiv, Leweling scheiterte nach Anspiel von Keita-Ruel aus spitzem Winkel am
aufmerksamen ASV-Keeper Michael Wagner (12.). Zwei Minuten später hatten die
Zirndorfer Glück, als nach einer Wittek-Ecke ein klares Zwingel-Handspiel im
Strafraum nicht geahndet wurde. Dennoch dauerte es nicht allzu lange aus Fürther
Sicht, bis das nächste Mal gejubelt werden konnte: Seguin behauptete sich am
Zirndorfer Strafraum auf engstem Raum und bewies dann tolles Auge und noch
mehr Gefühl im Fuß, als er von der Strafraumgrenze den Ball herrlich über Wagner
ins Tor hob – 0:2 (16.). Der ASV ließ sich aber auch in Rückstand liegend nicht von
seinem Plan abbringen, wann immer möglich spielerische Lösungen zu suchen.
So setzte sich Fabian Krapfenbauer energisch im Mittelfeld durch und steckte schön
auf Kevin Kraus durch, der von rechts in den Strafraum eindrang, mit seinem Schuss
aber am Fürther Schlussmann Marius Fink scheiterte. Auf der Gegenseite zeigte der
Favorit dann deutlich mehr Kaltschnäuzigkeit: David Raum ließ einen vertikalen Ball
mustergültig in den Lauf von Torlak tropfen, der vor Wagner angekommen überlegt
zum 0:3 einschob. Weitere Gelegenheiten durch Bauer (nach einer Ecke per Kopf)
und Keita-Ruel zischten knapp am Tor vorbei (25., 27.). Der ASV ließ sich aber weiter
nicht entmutigen und suchte weiter den Weg nach vorne. Dorin Prelipceans
Freistoßhammer nach knapp einer halben Stunde zwang Gäste-Schlussmann Fink
abermals zu einer herrlichen Flugparade. Und auch bei der anschließenden Ecke und
einem weiteren Abschluss setzten die Zirndorfer Duftmarken nach vorne –
allerdings ohne den so lange ersehnten Torerfolg erzielen zu können. So waren es
auf der anderen Seite wieder die Fürther, die jubeln durften: zwar verstolperte der
auffällige Torlak zunächst eine aussichtsreiche Gelegenheit, doch leitete er im
Anschluss das Spielgerät überlegt zu Raum weiter, der aus kürzester Entfernung für
den 0:4-Pausenstand sorgte.
Nach dem Seitenwechsel drückte die runderneuerte Mannschaft von Trainer Stefan
Leitl – die Fürther wechselten in der Pause elfmal – dann zunächst mächtig auf das
Gaspedal: zweimal Benedikt Zahn (jeweils nach tollen Kombinationen) und
zwischenzeitlich Paul Jaeckel per strammen Flachschuss ins linke untere Eck,
schraubten das Ergebnis schnell auf 0:7 in die Höhe. Nach dem Sturmlauf der
Fürther nach Wiederbeginn fingen sich die Zirndorfer defensiv aber wieder und
ließen in der Folge nicht mehr allzu viel zu – auch wenn die offensiven Nadelstiche
dadurch merklich abnahmen. So plätscherte die Begegnung in der letzten halben
Stunde weitestgehend vor sich hin, die wenigen Chancen des Favoriten fanden
ihren Weg ins Ziel nicht mehr – zum einen, weil sich Keeper Wagner noch zweimal hervorragend auszeichnete, zum anderen, weil der ASV gerade bei einem Lattenschuss von Zahn und bei zwei dicken Möglichkeiten der Gäste in der Schlussminute ein wenig Spielglück auf seiner Seite hatte. So blieb es beim 0:7.
Zirndorf-Trainer Martin Hermann konnte dem Spiel seiner Mannschaft im Nachgang
einiges Positives abgewinnen: „Ich bin mit unserem Auftritt wirklich voll und ganz
zufrieden. Wir wollten mutig auftreten und auch unter Druck versuchen zu
kombinieren, was phasenweise wirklich gut ausgesehen hat. Natürlich haben wir
dadurch vielleicht ein bis zwei Gegentore mehr bekommen, aber das ist völlig in
Ordnung. Wir waren mutig und hatten schon die eine oder andere Gelegenheit
und es ist schade, dass es nicht zu einem eigenen Treffer gereicht hat. Wichtig
war auch, dass wir nach den schnellen Gegentoren nach der Pause nicht weiter
eingebrochen sind, sondern uns dann wieder gefangen haben. Es war insgesamt einiges dabei, worauf wir aufbauen können – gerade wenn man bedenkt, dass bei
uns noch der eine oder andere Spieler gefehlt hat und wir daher nur dreimal
wechseln konnten.“
Quelle: Fussballn.de